Saturday, September 06, 2008

We all get it in the end..我的全身淋濕了。

Liebe Marieta,

ja es ist passiert: Ich wurde komplett unter Wasser gesetzt!

Donnerstag als ich außer Haus zur Uni ging - traumhaftes Wetter; ich entschloss mich, endlich meinen Rock anzuziehen...Sollte ich meinen Schirm mitnehmen? Nein..Aber man hat mir gesagt: "Habe immer einen Schirm dabei!"...Trotzdem: Nein!

Nach 3h aus dem Klassenzimmer gekommen, darf ich mit meinen Augen strömenden Regen erfassen, dessen kühlende Wirkung zwar frohlockt, dessen Intensität jedoch gleichzeitig abschreckt. Ich stellte mich also unter den Schirm einer gnädigen japanischen Kollegin, die mich zur Bushaltestelle des Campus-Shuttle-Bus geleitete. Leider trennten uns unsere Wege von dort an, weshalb ich mich nach anderen wohlwollenden Rettern umsah und da kam mein Kollege Daniel, den ich sofort als Freund begrüßte und dessen freundschaftliche Schirmdienste ich sogleich in Anspruch nahm.

Obwohl man sich durchaus überlegen konnte, auf den Straßen nach Hause zu schnorcheln, entschieden wir (Daniel + seine KollegInnen von der Uni Leeds und ich) uns, erstmal etwas zu essen. Wir holten uns etwas Feines von einem Stand und flüchteten in die nächstgelegene Wohnung, wo wir die moderne Kunst des taiwanesischen Vermieters bewunderten: 2 alte Turnschuhe, die jeweils auf einer von zwei einander gegenüberliegenden Wänden an einen Nagel gehängt waren. Interessant! Danach wurde die Bilanz des letztjährigen Mangoanbaus im Vergleich mit den entsprechenden heurigen Erträgnissen in Taiwan diskutiert und schließlich trennten sich die Wege wieder, als wir uns alle - fleißig wie wir sind - vor unsere Bücher setzten.

Freitag Abend traf ich Tim und Carol, die mich in das Firmengebäude von Tim's Vater brachten. Dort trafen wir auf Tim's Familie (wir waren insgesamt 16 Leute). Tim's Vater, ein irrsinnig lustiger Mann, lud zum Dinner in einem benachbarten Restaurant. Ein toller Abend, viel gegessen und getrunken. Die beiden Westler - Carol und ich - durften Wein trinken, während die anderen Whiskey schlürften. Alle 2 Minuten "ganbei" hätte uns sonst wohl auch unter den Tisch rutschen lassen; wäre ja schade um all die wohlschmeckenden Speisen, die wir dann zu essen verabsäumt hätten; jeder Biss eine Überraschung! ;o)

Da wir mit Carol ein Geburtstagskind hatten, genossen wir anschließend an das Dinner eine sehr gute Geburtstagstorte im Firmeneigenen Karaokeraum, wo wir alle unsere Gesangskünste präsentieren "durften". Die Auswahl an englischen Liedern war sehr beschränkt und bestehend aus Carol und mir völlig unbekannten Liedern (mit Ausnahme Jingle Bells), aber wir kämpften uns tapfer durch die Texte und Melodien, die uns der Computer vorgab. Ein toller Abend, nette Leute; für mich persönlich auch interessant war es, 台語 und 日文 zu hören. Nach einem kurzen Ausflug in den VIP Bereich einer Disco, dem begaffen eines hiesigen Filmstars (?) und der Feststellung, dass ich viel zu "overdressed" (im wahrsten Sinne) war, fuhr ich per Taxi nach Hause und ging rundum glücklich (vor allem rund vor lauter Essen) und zufrieden ins Bett.

Toll, eine Schwester meines Freundes hier in Taipei kennenzulernen. Die Welt ist ein Dorf!

Erwähnenswert zum Wochenende eigentlich nur noch mein Besuch im Swimming Pool zur Registrierung für eben diesen und außerdem eine Jahreskarte für den Gym: Im Swimming Pool der Uni trägt Frau wahlweise Bikini oder Badeanzug in Kombination mit einer schicken Badehaube; glücklich ist sie, dass sie Frau ist, denn die Herren der Schöpfung sind dazu gezwungen, Speedos zu tragen. Ich freue mich schon sehr auf meinen Fototermin mit Daniel in seinen Speedos und mir mit meiner Badehaube! Freut euch mit mir!

1 comment:

joga said...

Hej Simone.
Wahnsinn was du für Leute kennst.. War jener starke Platzregen eventuell gar ein Auswuchs eines Taifun?

Auf jenes Foto, Simone mit Badehaube, bin ich schon sehr gespannt. Du kannst deinem Freund übrigens ausrichten, dass er Glück hat, nicht ein paar hundert Kilometer weiter östlich zu sein. Dort müssen nämlich auch die Männer jene Kopfbedeckung im Schwimmbad tragen... ein Graus!
Die Regenlektion musste ich auch erst "schmerzhaft" (eher feucht) erlernen... seither trage ich sogar in Wien immer einen Schirm bei mir.. die Welt ist schon komisch.. überall ist sie anders - mannigfaltig.

gruss jo.