Friday, October 24, 2008

lang, lang ist's her ...

Nun, wohlverdient habe ich mir einen Ausflug in den Süden Taiwans gegönnt. Leider nicht bei einwandfreiem Wetter, lustig wars trotzdem!

Fotos gibts online - jeder kann sich sein eigenes Bild machen. Aber damit ihr die Fotos zuordnen könnt:
Tag 1: Nach meinem Midterm-Test am Donnertag (den ich übrigens "sehr gut" hinter mich gebracht habe) bin ich per High-Speed Train nach Gaoxiong zu einer taiwanischen Freundin gefahren. Tja, jetzt denkt ihr, ich bin wie ein König gereist...Nönö - hab die billigeren Tickets für Sitzplätze nach freier Wahl gekauft und durfte die Hälfte der Strecke stehen.... ;o)

Nun, in Gaoxiong angekommen habe ich mir als erstes vom Dach meiner Freundin einen Überblick über die Stadt verschafft. Danach machten wir uns - wie immer per Scooter - auf den Weg zu einem Nachtmarkt; bisschen essen, bisschen trinken, bisschen kindisch sein; später zu einem netten Plätzchen, an dem sich die Jugend Gaoxiongs an Abenden trifft: Café/Bar, Leinwand mit Filmen/Nachrichten, ganz nett organisiert.

Tag 2: Per Scooter irgendwo hin, wo es Kaffee gibt! Davor noch kurz im Freizeitraum des Hauses meiner Freundin vorbeigeschaut und 3 Amateuren beim Ping-Pong zugeschaut.. hm :/ ...wow!
Danach auf eine nette Insel gefahren, durch den Markt (offenbar sehr berühmt in Taiwan) zum Strand spaziert; mit Live-Musik im Hintergrund den wunderschönen Sonnenuntergang betrachtet. Atmosphäre dort wirklich unschlagbar schön!
Danach Familienessen - besonders gut geschmeckt hat das "betrunkene Huhn" und echter Wein war schon auch mal wieder was feines ;o)
Zu guter Letzt haben wir unsere Campingsachen im Kofferraum unseres Autos verstaut und eine Freundin vom Bahnhof abgeholt; nach einer Übernachtung in einer Traumwohnung in einem völlig neu gebauten Haus, fuhren wir dann am Samstag Richtung Kending.

Tag 3: Kurz vor Kending machten wir Halt, um dort das beeindruckende Aquarium zu besuchen. Sehr empfehlenswert! Nicht unbedingt besse als das in Shanghai, aber anders; andere Tiere, anderes Angebot; etwa gab es auch ein 3D Kino mit Meeresgetier aus vergangenen Zeiten, die dann mal schnell an einem vorbeischwommen, oder uns fressen wollten ;o) ganz lustig!
Nach der Tier-Beschauung hungrig nach Kending gefahren und uns auf der Suche nach einem Campingplatz gemacht. Gesucht, gefunden - allerdings waren wir die einzigen dort, bis auf eine Schulklasse, die dort eine Art Party veranstaltete!

Kending ist bekannt als das Ibiza Taiwans. Nun, in der Nicht-Saison darf man sich ruhig hintrauen und so konnten wir den Aufenthalt wirklich genießen! Der Ort ist aber sehr klein; es gibt eine Hauptstraße die sich abends in einen großen Markt verwandelt; viele Lokale und Geschäfte (hauptsächlich Surf-Zubehör) und natürlich den Strand, auf dem wir den Abend mit Bier ausklingen ließen. Um uns herum wurden Feuerwerke abgefeuert; kaum Leute, entspannende Musik im Hintergrund - sehr schön!

Tag 4: Der Sonntag begann mit einem Starbucks Kaffee, da wir sonst keinen Kaffee kriegen konnten. Fit wie ein Turnschuh gings dann zu Kendings Nationalpark zum "wandern" - naja ich nenne das ja "spazieren". War sehr schön, gute Luft und in Sichtweite ein echter Affe (die leben dort nämlich in Freiheit), der sich nicht entscheiden konnte, ob er uns oder das Meer anschauen wollte. Abgesehen davon haben viele taiwanische Familien nun ein Foto von mir mit ihren Kleinsten im Nationalpark. Hm..ich habe den Affen fotografiert - die lieber mich..sollte ich mir darüber Gedanken machen?!!

Zum Schwimmen lud das Wetter nicht ein, also war unser nächstes Ziel ein Leutturm; um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, schlichen wir uns noch auf den Shellfish-Strand, um ihn von dort aus zu genießen. Eigentlich ist es verboten dort hinzugehen, da die Besucher den Shellfish-Sand zu Hauf mit nach Hause nahmen; mittlerweile darf man einen abgesperrten Bereich des Strandes mit Aufpasser betreten...
Dunkel war es nun ja schon, also fuhren wir noch zum "natürlichen Feuer". In der nähe Kendings gibt es einen Ort, an dem etwas Gas aus dem Boden strömt und deshalb gibt es dort stets ein Feuer. 2 Ständchen verkaufen Popcorn, das man dann über dem Feuer poppen lassen kann wenn man will; naja und Sternspritzer und dergleichen gibt es auch. Auf den Fotos schaut das ganze nicht so spektakulär aus (bin einfach keine gute Fotografin), aber die Stimmung dort war wirkich sehr speziell und fein warm wars auch; nächstes mal wird dort gecampt! ;o)
Wie ihr euch vorstellen könnt, ließen wir auch diesen Abend mit zwei Fläschchen Wein am Strand ausklingen...

Montag, letzter Tag. Wir machten uns auf den Weg nach Gaoxiong; war ja klar, dass das Wetter jetzt traumhaft war! Wir entschlossen uns kurzer Hand dazu, am berühmtesten Strand Kendings ein, zwei Mal ins Wasser zu springen. Habe noch nie so sauberes Wasser gesehen - wow!

Was ich aber loswerden muss: Die Taiwaner haben diese Strände wirklich nicht verdient - wer aus Angst, Farbe zu nehmen wie eine Mumie eingehüllt am Strand sitzt und stets damit beschäftigt ist, sich einzucremen und darauf zu achten, dass auch kein Fleckchen Haut die Sonne berührt, soll nicht auf den Strand gehen ;o) Abgesehen davon habe ich niemanden wirklich schwimmen gesehen; das war mehr - wie wir in Tirol so schön sagen - "Kacherlhocken"; und natürlich voll bekleidet - wegen der Sonne!

Nun, wir haben den flüssigen Himmel sehr genossen und sind zufrieden nach Gaoxiong und Taibei zurückgekehrt!

Seither bin ich wieder mit Uni und Arbeit beschäftigt; am Montag werde ich die Wiener Sängerknaben interviewen und eine Priester, der in China und Taiwan seit Jahrzehnten Lepra-Kranke betreut.

Ich werde berichten - wenn nicht hier, dann im Radio ;o)

PS: Heute bin ich zur "German Lieder Competition" eingeladen (als Zuschauer natürlich) - bin ich ja gespannt...

Monday, September 29, 2008

Mein erstes Studienmonat in Taipei neigt sich dem Ende zu...

Der September ist bald zu Ende, so auch die Hälfte des ersten Studienquartals!

Seit Anfang September hat sich hier aber nicht viel getan; es hat sich ein Studienalltag eingestellt, der mich täglich bis 1am wach hält – also recht viel zu tun! Da hier Regenzeit herrscht und die Taifune sich stets dazu entschließen, sich an den Wochenenden über Taiwan breit zu machen, bin ich bis dato leider meist gezwungen, diese zu Hause zu verbringen.

Was macht man, wenn man stets zu Hause ist?:
Man malt sich zum Mondfest einen Mond an die Decke und isst dazu Mondkuchen, den meine Mitbewohner unter Sturm und schweren Regenfällen für mich besorgt haben; man sitzt gemeinsam im Wohnzimmer, schaut Filme, diskutiert und trinkt Bier; man lädt Gäste ein; man lernt, man bereitet sich für die Uni vor, schreibt Texte;

Uni ist zwar etwas mühsam momentan, allerdings sehr interessant und lehrreich. Mittlerweile habe ich außerdem ein Praktikum bei Radio Taiwan International ergattert; ich kann und soll sämtliche Tätigkeiten einer Radio-Journalistin übernehmen, schreibe demnach also meine eigenen Berichte (freier Wahl) und bin im Radio zu hören. Eine tolle Chance, macht Spaß, ist irrsinnig interessant, tolle KollegInnen! Gibt übrigens auch einen Livestream bzw on demand über Internet ;o)

Auch dieses WE war ua wieder vom Taifun geprägt. Nach einer langen Ausgehnacht bin ich wegen auffälligen Brandgeruch aufgewacht und tatsächlich: In der Wohnung unter uns hat es gebrannt! Als ich aufstand und aus dem Fenster schaute kam gerade die Feuerwehr an; der Nachbar unter uns hatte vergessen das Gas abzustellen und ging außer Haus; die Feuerwehr war schnell da, es ist nichts passiert, aber der Brandgeruch hielt sich noch einige Stunden im Haus. Bald danach begann auch schon der Taifun sich auszutoben und wir hatten einen etwa 2-stündigen Stromausfall; meine Mitbewohner, allzeit bereit, hatten schon einige Kerzen angezündet und den Tischgaskocher angemacht; die Herren haben mich bekocht – es gab Hot Pot, hat wundervoll geschmeckt! Dazu gabs Bier mit dem wir auf einen "fröhlichen Taifun" anstießen.

Um auf die lange Ausgehnacht zu sprechen zu kommen: Das Nachtleben hier habe ich noch nicht sonderlich ausgeforscht, weil die Discos hier alle sehr ähnlich sind (Publikum, Ausstattung, Musik, Preise, Qualität der Getränke) und mich nicht sehr ansprechen; nett fand ich allerdings den einzigen Lateinamerikanischen Club (geführt aber von Taiwanern), dessen Publikum eher meinem Alter entspricht (das Publikum in anderen Lokalen scheint ausgesprochen jung) und die Leute dort recht locker sind und einfach sie selbst. Auffällig ist nämlich, dass die Taiwaner hier gerne (US-amerikanische) Trends bzw Livestyle nachahmen; einiges passt hier aber einfach nicht her; Bsp: ein sehr junger, kleiner, dünner Taiwaner mit viel blingbling, im 50Cent Style gekleidet, der sein Ziel, hart zu wirken eindeutig verpasst hat; nicht zuletzt, weil er sich nach 2-3 Schankmixgetränken übergeben muss und sich zum Schlafen auf eine Bank legt…


Nun kommt jedenfalls der Oktober auf mich zu und damit der Mid-Term-Test sowie ein Feiertag, an dem ich hoffentlich mit schönem Wetter belohnt werde, um endlich einen Ausflug machen zu können und die Umgebung auszukundschaften!

Sunday, September 07, 2008

Wo sind meine Fotos? Anleitung folgt:

Rechts unten unter "Links" auf "--> Fotos :)" klicken :D

Saturday, September 06, 2008

We all get it in the end..我的全身淋濕了。

Liebe Marieta,

ja es ist passiert: Ich wurde komplett unter Wasser gesetzt!

Donnerstag als ich außer Haus zur Uni ging - traumhaftes Wetter; ich entschloss mich, endlich meinen Rock anzuziehen...Sollte ich meinen Schirm mitnehmen? Nein..Aber man hat mir gesagt: "Habe immer einen Schirm dabei!"...Trotzdem: Nein!

Nach 3h aus dem Klassenzimmer gekommen, darf ich mit meinen Augen strömenden Regen erfassen, dessen kühlende Wirkung zwar frohlockt, dessen Intensität jedoch gleichzeitig abschreckt. Ich stellte mich also unter den Schirm einer gnädigen japanischen Kollegin, die mich zur Bushaltestelle des Campus-Shuttle-Bus geleitete. Leider trennten uns unsere Wege von dort an, weshalb ich mich nach anderen wohlwollenden Rettern umsah und da kam mein Kollege Daniel, den ich sofort als Freund begrüßte und dessen freundschaftliche Schirmdienste ich sogleich in Anspruch nahm.

Obwohl man sich durchaus überlegen konnte, auf den Straßen nach Hause zu schnorcheln, entschieden wir (Daniel + seine KollegInnen von der Uni Leeds und ich) uns, erstmal etwas zu essen. Wir holten uns etwas Feines von einem Stand und flüchteten in die nächstgelegene Wohnung, wo wir die moderne Kunst des taiwanesischen Vermieters bewunderten: 2 alte Turnschuhe, die jeweils auf einer von zwei einander gegenüberliegenden Wänden an einen Nagel gehängt waren. Interessant! Danach wurde die Bilanz des letztjährigen Mangoanbaus im Vergleich mit den entsprechenden heurigen Erträgnissen in Taiwan diskutiert und schließlich trennten sich die Wege wieder, als wir uns alle - fleißig wie wir sind - vor unsere Bücher setzten.

Freitag Abend traf ich Tim und Carol, die mich in das Firmengebäude von Tim's Vater brachten. Dort trafen wir auf Tim's Familie (wir waren insgesamt 16 Leute). Tim's Vater, ein irrsinnig lustiger Mann, lud zum Dinner in einem benachbarten Restaurant. Ein toller Abend, viel gegessen und getrunken. Die beiden Westler - Carol und ich - durften Wein trinken, während die anderen Whiskey schlürften. Alle 2 Minuten "ganbei" hätte uns sonst wohl auch unter den Tisch rutschen lassen; wäre ja schade um all die wohlschmeckenden Speisen, die wir dann zu essen verabsäumt hätten; jeder Biss eine Überraschung! ;o)

Da wir mit Carol ein Geburtstagskind hatten, genossen wir anschließend an das Dinner eine sehr gute Geburtstagstorte im Firmeneigenen Karaokeraum, wo wir alle unsere Gesangskünste präsentieren "durften". Die Auswahl an englischen Liedern war sehr beschränkt und bestehend aus Carol und mir völlig unbekannten Liedern (mit Ausnahme Jingle Bells), aber wir kämpften uns tapfer durch die Texte und Melodien, die uns der Computer vorgab. Ein toller Abend, nette Leute; für mich persönlich auch interessant war es, 台語 und 日文 zu hören. Nach einem kurzen Ausflug in den VIP Bereich einer Disco, dem begaffen eines hiesigen Filmstars (?) und der Feststellung, dass ich viel zu "overdressed" (im wahrsten Sinne) war, fuhr ich per Taxi nach Hause und ging rundum glücklich (vor allem rund vor lauter Essen) und zufrieden ins Bett.

Toll, eine Schwester meines Freundes hier in Taipei kennenzulernen. Die Welt ist ein Dorf!

Erwähnenswert zum Wochenende eigentlich nur noch mein Besuch im Swimming Pool zur Registrierung für eben diesen und außerdem eine Jahreskarte für den Gym: Im Swimming Pool der Uni trägt Frau wahlweise Bikini oder Badeanzug in Kombination mit einer schicken Badehaube; glücklich ist sie, dass sie Frau ist, denn die Herren der Schöpfung sind dazu gezwungen, Speedos zu tragen. Ich freue mich schon sehr auf meinen Fototermin mit Daniel in seinen Speedos und mir mit meiner Badehaube! Freut euch mit mir!

Wednesday, September 03, 2008

Eine Woche ist verganngen, viel habe ich erlebt :)

Eindrucksvoll präsentierte sich meinen Begleiterinnen und mir zunächst der Maokong, etwa der Hausberg Taipeis, dem zu Fuße ich mich übrigens in der Zwischenzeit angesiedelt habe. Die Gondel, welche überall in Taipei als großes Reiseabenteuer angepriesen wird haben wir allerdings gemieden – die Menschenschlange vor der Station war nämlich ebenso beeindruckend, wie der Berg selbst…
Einen der vielen Wege entlang der Teeplantagen spaziert, besuchten wir Tempel, genossen die Aussicht über Taipei und ich versuchte freilich, die dort ansässigen Affen anzulocken. Den Tee, der dort angebaut wird habe ich (zumindest wissentlich – vermutlich trinkt man ihn in der Stadt ohnedies?) aber leider noch nicht probiert.

Verkosten durfte ich am nächsten Tag taiwanesische "Eiscreme" vom offenbar tatsächlich berühmtesten Eissalon in Tapei (mit frischen Erdbeeren und Mangos – jammmm!), dazu gabs als freundliche Zugabe vom Chef Milchpudding. Genossen habe ich das Ganze mit Carol und Tim, die ich mit diesem Abend kennenlernen durfte (die Welt ist ein Dorf). Ein netter Abend mit tollen Leuten, leider etwas kurz, doch ein Wiedersehen gibt es am Freitag :)

Am Freitag wurde von meiner Seite taiwanesisches Bier degustiert. Nach 2 Dosen hatte man mir feierlich den Umstieg auf europäischen Wein erlaubt. Ein lustiger, auch interessanter Abend, der sich aus taiwanesischer Sicht wie folgt zusammenfassen lässt: "Alles kommt aus Korea, Jesus kommt auch aus Korea" (bitte keine Fragen hierzu – Sinologen werden sich auskennen)

Am Folgetag aus dem Bette gekrochen, fuhren Chris, ein US-Amerikaner (dessen Namen ich vergessen habe), Hilary (Taiwanesin) und ich per Scooter nach Wulai. Wir fuhren relativ weit, so dass wir nach einem kurzen Spaziergang unter unglaublich großen, giftigen Spinnen (->Fotos) in einer traumhaft schönen Gegend, kurz vor dem National Forest Recreation Area unser ruhiges Plätzchen zum Schwimmen im Fluss gefunden hatten. Wulai ist eigentlich bekannt für seine heißen Quellen, wir zogen aber die Abkühlung im Fluss vor – ein tolles Erlebnis, das unbedingt wiederholt werden muss!

Nachdem Hilary ihre Bachelor-Studien an der Zhengda abgeschlossen hat, zog sie mit Sonntag aus ihrem Studentenheim aus und überließ mir einiges an nützlichen Hausrat, den wir sogleich in mein neues zu Hause brachten. Schön taiwanesisch taten wir auch dies per Scooter; was man nicht alles auf so ein kleines Gerät packen kann?!! Am Abend fuhren wir (dieses mal nicht per Scooter) zum IMAX um endlich das neue Batman-Movie zu sehen; offenbar hatte ich die letzte Taiwanesin kennengelernt, die diesen Film noch nicht gesehen hatte…Tolles Movie, tolles IMAX, tolles Riesenrad auf dem Dach des Gebäudes (siehe Foto)! Der Tag endete mit entspannten, sehr interessanten und bis tief in die Nacht andauernden Gesprächen mit meinen neuen, ausgesprochen netten Mitbewohnern und der ersten (4-stündigen) Übernachtung in meiner neuen Bleibe.

Mit Montag hat nun mein Universitäts-Alltag begonnen; nette Kolleginnen aus hauptsächlich Japan und Korea (koreanische Language-Exchange Partnerin bereits gefunden), aber auch aus Europa, freundliche und so weit sehr gute Lehrkraft, interessante Themen und das Niveau, das ich mir erwartet hatte! Perfekt! Einige Erledigungen (Stempel anfertigen, Immigration Office, Bank Account,..) fanden auch noch Platz und schließlich belohnten Hilary, die einige Wege mit mir erledigte, und ich uns mit einem hervorragenden Thai-All you can eat, bestellten dabei die halbe Karte und spazierten danach zum 24-Stunden Book Store, wo ich genüsslich herumstöberte und Lektüre erstanden habe, auf die ich mich bereits sehr freue!

Hilary verließ mit gestern Taipei und machte sich auf in den Süden in ihre Heimatstadt; ich werde sie dort bestimmt besuchen; unglaublich jedenfalls, wie freundlich und hilfreich Menschen sein können, die man gar nicht oder nicht lange kennt. So hat es etwa auf dem Rückweg vom Maokong geregnet und während eines Ampel-Stops hatte ein Taiwanese uns seinen Regenschutz angeboten; solche Dinge passieren mir seit ich hier bin täglich und schätze ich sehr! Hilary allerdings war wirklich ein Engel, gab mir viele Taipei bzw Taiwan Tipps, Websites, führte mich in das Busnetz Taipeis ein…

Für die Leute, die noch immer darauf warten, dass ich mich über die Regenzeit hier ärgere: Gestern hat es leicht geregnet und deshalb angenehm abgekühlt auf 28° Grad; schon heute lachte mir die Sonne wieder entgegen – ich lächelte zurück!

Nebenbei: Mass Rapid Transportation fährt sich auch ohne Fahrer gut :)

Tuesday, August 26, 2008

25.-26.8.2008

Nachdem in meiner derzeitigen Unterkunft einige handwerkliche Arbeiten zu verrichten waren, stieg ich früh am Morgen aus dem Bettelein und machte mich dann auf den Weg zur Uni und zum Einstufungstest (der nicht schwierig zu meistern war). Auf dem Campus traf ich Kolleginnen und nach einem guten koreanischen Essen machten wir uns gemeinsam auf zum Immigration Office, um dort (man denke an Asterix und Obelix) einen behördlichen Spießrutenlauf hinzulegen, um, – sofern erfolgreich – nach vielen Stunden (und einem Zwischenstop im Snackladen daneben) mit der gezogenen Nummer 662, einigen Bestätigungen und Geld zur zuständigen Beamtin zu schlapfen und ein ARC (Alien Resident Certificate) zu beantragen.

Einige Zeit nach Ende der Öffnungszeiten des Amtes konnten wir uns befreien und fuhren zum 101, dem höchsten Gebäude der Welt. Leider war es schon dunkel geworden, weshalb wir nicht hochgefahren sind (wird nachgeholt). Stattdessen hielten wir im food market an und gönnten uns einige WOHLVERDIENTE Köstlichkeiten zur Stärkung. Ich kann den Rindfleischkuchen sehr empfehlen!

Erschöpft fiel ich sofort nach der Heimkehr ins Bett – ich wusste, auch morgen würden die Arbeiter wieder an meine Zimmertür klopfen…

Es klopft. Ich öffne meine Zimmertür. Ein Handwerker steht vor mir, lächelt und meint: "Einmal noch!". Also los geht’s…

Heute gings auf den Maokong – Spaziergang zu verschiedenen Tempeln mit Sicht auf Teeplantagen und über die Stadt. Bilder gibt's online, ein weiterer Besuch in den Höhen des Maokongs unabdingbar. Will heißen: Es wird weitere Fotos geben – gut Ding braucht Weile!

[Auf dem Heimweg habe ich übrigens den Handwerker getroffen, der zu mir wiederum lächelnd gemeint hat, ich könne morgen lange schlafen, mein Zimmer sei nun fertig!]


Fragen/Impressionen: Gibt es einen Beamten in Taipei, der dafür zuständig ist, die Begleitmusik der Müllabfuhr auszuwählen und wie stehts mit seinem Gehalt? Viele Taiwanesen haben Hunde (solche, die ich Ratten nenne) und fahren diese mit dem Scooter spazieren.

:) Geruch Flora
:( Geruch Stadt
:) Klang Fauna
:( Piepsen, Melodien von Fahrzeugen und Technik (1010101010 – du bist Schuld, EARG!)
:) Essen mit "Beilagenbuffet" und Getränken inkludiert
:) Essen gehen billiger als selbst Kochen
:) Nashis, riesengroße Carambolas, Mangos…

Außerdem :) : Bisher nach wie vor super Wetter!
Rest: Siehe Fotos; macht euch euren eigenen Eindruck…

Saturday, August 23, 2008

Der zweite Tag.. (22.8.2008)

An meinem zweiten Tag in Taipei machte ich mich früh morgens auf den Weg zur Uni, bezahlte sämtliche Gebühren und inskribierte mich.

Da ich von Marieta wusste, dass am Institut immer wieder Wohnungen bzw Zimmer ausgeschrieben werden, suchte ich die Pinnwände nach solchen ab und fand genau eine Zimmerausschreibung. Ich rief die angegebene Nummer sofort an und traf mich 10 min später mit meinem zukünftigen Mitbewohner, mit dem ich zur Wohnung ging: Große Wohnung, 3 Mitbewohner (die bereits länger zusammen wohnen und sich gut verstehen), Küche, Waschmaschine, Wohnzimmer, Kabelfernsehen, Internet, 2 Balkone, 2 Badezimmer, Air Condition in jedem Zimmer und das Zimmer, das ich im September beziehen werde ist schön groß, ruhig, mit Blick ins Grüne und preislich mehr als ok. Das ganze außerdem keine 10min Fußweg vom Campustor weg.

Zum Mittagessen traf ich mich mit Chris, der schon seit 2 Jahren in Taipei ist und er bot freundlicherweise an, bis September ein Zimmer in seiner WG (auch Campusnähe) zu bewohnen. Das Angebot angenommen, gings erstmal per Scooter zur Wohnung und Schlüsselübergabe. Ich fuhr dann zurück in meine Jugendherberge um auszuchecken; nutze allerdings zuvor noch die Nähe zum NOVA (Computerzentrum) um die Digicam zu kaufen, die ich mir am Vortag angsehen hatte. Ausverhandelt hatte ich außerdem einiges an gratis-Zubehör – ich war und bin zufrieden!

Auf dem Weg zu Chris musste ich feststellen, dass mein Gepäck und ich sich nicht so einfach durch die MRT-Eingänge (Mass Rapid Transportation) schleusen ließen; außerdem war der Weg bis zu diesen fürchterlich anstrengend (3 Stockwerke ohne Rolltreppe oder Aufzug mit einem mehr als 25kg Koffer); zu meinem Erstaunen musste ich aber erneut feststellen, wie freundlich und hilfsbereit die Taiwanesen sein können: Eine zierliche Taiwanesin hatte (als wäre es selbstverständlich) mir beim Tragen des Koffers über die 3 Stockwerke geholfen. Schwitzend in der MRT-Station angekommen, konzentrierte ich mich darauf, brav in der "waiting line" zu stehen und niemanden mit meinem riesigen Gepäck zu stören, achtete dabei aber nicht darauf, dass mein Zug einer derer war, die an einer bestimmten Station entweder eine, oder die andere Richtung einschlugen. War ja klar, dass ich in den Zug einstieg, der in die Richtung fuhr, die ich gerade nicht brauchte. Ich stieg also irgendwo aus und beschloss, doch mit dem Taxi zu Chris zu fahren. Nach einem netten Plausch mit dem Taxifahrer über mein malheur schleppte ich mein Gepäck entsprechend in den 3. Stock und wieder bot eine Taiwanesin Hilfe an. Sehr freundlich!

Endlich angekommen und todmüde schlief ich mit kurzen Pausen bis ca 12.30 Uhr des nächsten Tages und belohnte mich selbst mit wohlverdientem Instant Coffee zum Frühstück.

Nun kann's also losgehen…

Thursday, August 21, 2008

Liebesgrüße aus Taipei… ;o)

Wie die meisten wissen, ging's für mich heute für ein Jahr ab nach Taipei.

Der Flug an sich verlief bis auf einige geringfügige Turbulenzen und die recht ungemütlichen Turbulenzen beim Landeanflug auf Abu Dhabi sehr gut. Doch da war noch Horst, meinen Sitznachbar: Horst (er heißt wirklich so – Achtung Klischee!) ist ein Mitte 70er Steirer, der seit 50 Jahren in Australien/Sydney lebt und gerne Wein trinkt. 15 Stunden lang durfte ich (non-stop) erleben, wie Horst mich über das Flugzeug ausfragte, er mir all seine Ansichten und Erlebnisse kommunizierte, später zu liedern aus seinem Ipod pfeifte und singte, völlig grundlos in die absolute Stille hineinlachte; und all dies mit dem herben Duft des Weines, der wohl nach ca 8 Stunden aus all seinen Poren wieder herauskam bzw sich an Sitzen und meiner Hose tropfenweise festgesetzt hatte, da Horst (der lt eigenen Angaben nicht viel trinkt) seine Becherchen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Dementsprechend war mir kein Stünderl Schlaf im Flugzeug gegönnt und so war ich nicht unglücklich darüber, dass niemand zu gegen war, der mein Gesicht um etwa 7.20 Uhr morgens (Beijing Zeit) fotografierte, als mich das subtropische Klima freundlich Willkommen hieß; ein Foto ließ sich nur Horst nicht nehmen, der mir freundlicherweise noch seine E-Mail Adresse und Homepage-URL mitgegeben hat (beide sehr interessant – soviel kann ich verraten).

Zwischendurch: Erster Anblick am Flughafen war ein EVA-Air Flugzeug mit 4 riesengroßen Hello Kitties drauf.

Per bestelltem Taxi gings in die gebuchte Hostel (die mir auf dem ersten Eindruck sehr sympatisch scheint), 12. Stock. Nach dem Frischmachen organisierte ich mir eine taiwanesische Telefonnummer und was man noch so braucht. Auch die Wohnungssuche ist bereits im Gange – hilfreich dabei unter anderen der laoban (Chef) meiner Jugendherberge, der mich heute in die Kunst der Magie eingeweiht hat: Er hatte mir einen Zaubertrick vorgeführt, ihn mir dann beigebracht und ließ mich diesen vor seinen Mitarbeitern vorführen um zu sehen, ob ich denn auch brav mitgelernt habe (ich habe brav gelernt und bin nun Meisterin ;o).

Erste Eindrücke (ohne Reihenfolge): Puki, das lustige Sparschwein einer taiwanesischen Bank muss ich gelegentlich Filmen; ja es ist warm, aber ich mag das (Klimaanlage und Ventilator erfreuen trotzdem); mich hat noch niemand (hörbar) laowei genannt; Taiwanesen sind freundlich und hilfsbereit; EXTREM hohe Dichte an Speise- und Teelokalen bzw –ständchen (wer soll das alles essen?); warum reden alle Türen mit mir?; ich muss unbedingt diesen sprechenden, überladenen, kitschigen Unterwäscheladen um die Ecke filmen; endlich wieder zongzi; schöööööönes Grün hier…; freue mich auf meinen amorcito!

Soviel als Erstbericht, Fortsetzung folgt…

PS: Bilder gibt’s freilich auch, Kamera werde ich mir entsprechend noch zulegen