Monday, September 29, 2008

Mein erstes Studienmonat in Taipei neigt sich dem Ende zu...

Der September ist bald zu Ende, so auch die Hälfte des ersten Studienquartals!

Seit Anfang September hat sich hier aber nicht viel getan; es hat sich ein Studienalltag eingestellt, der mich täglich bis 1am wach hält – also recht viel zu tun! Da hier Regenzeit herrscht und die Taifune sich stets dazu entschließen, sich an den Wochenenden über Taiwan breit zu machen, bin ich bis dato leider meist gezwungen, diese zu Hause zu verbringen.

Was macht man, wenn man stets zu Hause ist?:
Man malt sich zum Mondfest einen Mond an die Decke und isst dazu Mondkuchen, den meine Mitbewohner unter Sturm und schweren Regenfällen für mich besorgt haben; man sitzt gemeinsam im Wohnzimmer, schaut Filme, diskutiert und trinkt Bier; man lädt Gäste ein; man lernt, man bereitet sich für die Uni vor, schreibt Texte;

Uni ist zwar etwas mühsam momentan, allerdings sehr interessant und lehrreich. Mittlerweile habe ich außerdem ein Praktikum bei Radio Taiwan International ergattert; ich kann und soll sämtliche Tätigkeiten einer Radio-Journalistin übernehmen, schreibe demnach also meine eigenen Berichte (freier Wahl) und bin im Radio zu hören. Eine tolle Chance, macht Spaß, ist irrsinnig interessant, tolle KollegInnen! Gibt übrigens auch einen Livestream bzw on demand über Internet ;o)

Auch dieses WE war ua wieder vom Taifun geprägt. Nach einer langen Ausgehnacht bin ich wegen auffälligen Brandgeruch aufgewacht und tatsächlich: In der Wohnung unter uns hat es gebrannt! Als ich aufstand und aus dem Fenster schaute kam gerade die Feuerwehr an; der Nachbar unter uns hatte vergessen das Gas abzustellen und ging außer Haus; die Feuerwehr war schnell da, es ist nichts passiert, aber der Brandgeruch hielt sich noch einige Stunden im Haus. Bald danach begann auch schon der Taifun sich auszutoben und wir hatten einen etwa 2-stündigen Stromausfall; meine Mitbewohner, allzeit bereit, hatten schon einige Kerzen angezündet und den Tischgaskocher angemacht; die Herren haben mich bekocht – es gab Hot Pot, hat wundervoll geschmeckt! Dazu gabs Bier mit dem wir auf einen "fröhlichen Taifun" anstießen.

Um auf die lange Ausgehnacht zu sprechen zu kommen: Das Nachtleben hier habe ich noch nicht sonderlich ausgeforscht, weil die Discos hier alle sehr ähnlich sind (Publikum, Ausstattung, Musik, Preise, Qualität der Getränke) und mich nicht sehr ansprechen; nett fand ich allerdings den einzigen Lateinamerikanischen Club (geführt aber von Taiwanern), dessen Publikum eher meinem Alter entspricht (das Publikum in anderen Lokalen scheint ausgesprochen jung) und die Leute dort recht locker sind und einfach sie selbst. Auffällig ist nämlich, dass die Taiwaner hier gerne (US-amerikanische) Trends bzw Livestyle nachahmen; einiges passt hier aber einfach nicht her; Bsp: ein sehr junger, kleiner, dünner Taiwaner mit viel blingbling, im 50Cent Style gekleidet, der sein Ziel, hart zu wirken eindeutig verpasst hat; nicht zuletzt, weil er sich nach 2-3 Schankmixgetränken übergeben muss und sich zum Schlafen auf eine Bank legt…


Nun kommt jedenfalls der Oktober auf mich zu und damit der Mid-Term-Test sowie ein Feiertag, an dem ich hoffentlich mit schönem Wetter belohnt werde, um endlich einen Ausflug machen zu können und die Umgebung auszukundschaften!

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